Kaum zu glauben, aber wahr – wir sind auf «unserem» Schiff!
Am Montag konnten wir pünktlich einschiffen. Natürlich war die Aufregung gross, bis wir uns im Hamburger Hafen zurechtfanden. Nach zwei Kontrollen, holte uns ein Büssli ab, welches uns zur «Segovia» fuhr. Es ist sehr beeindruckend, wenn man dann neben dem Frachter steht, obwohl unser Schiff eher zu den mittelgrossen gehört. Der sehr freundliche Chefsteward begrüsste uns und führte uns in unsere Kabine. Staunend betraten wir eine schöne und überraschenderweise grosse Kabine mit Aufenthaltsräumchen, Schlafabteil und separatem Bad. Natürlich ist alles angeschraubt, was uns am Anfang ein wenig beunruhigte.
Nach dem feucht-traurigen Abschied meiner Familie, wurden uns die Essenszeiten ans Herz gelegt und der Steward führte uns im Schiff herum. Werden wir jemals wieder unsere Kabine finden? 😉
Die nächsten Stunden verbrachten wir mit beobachten, umherschlendern, suchen und essen. Um 21.10 Uhr ging es endlich los. Das grüne Del Monte Kamin dampfte und spuckte, der Kahn wurde von einem Schlepper in die Elbe gezogen und es konnte losgehen! Es war sehr spannend, in der Nacht mit all den Lichtern (und dem Vollmond!) den Hafen von Hamburg hinter sich zu lassen. Endlich tuckern wir dem Meer entgegen, endlich geht unsere Reise los! Wir konnten es kaum glauben. Bis wir halb durchgefroren waren, schauten wir dem regen Tun bis auch der letzte Lotse von Bord ging zu.
Auf der Elbe schaukelte das Schiff eigentlich gar nicht, erst jetzt auf dem Meer, spürt man das Brummen des Motors, einem Traktor ähnlich. In der Nacht wachten wir zwar ein paar Mal auf wegen dem Schaukeln, aber es ist (noch) nicht gesundheitsgefährdend :-), da es eher langsam und schwerfällig hin- und herwackelt.
Was wir den ganzen Tag tun? Bis jetzt nicht viel. Zwischen den Essenszeiten schlafen wir eigentlich nur im Moment. Komische Sache. Liegt wohl an der Meeresluft. Frühstück gibt’s um 7.30, gestern mit belegten Thonbrötchen. Vielleicht nicht jedermanns Sache :-). Mittag um 11.30, Tee um 15.30, Abendessen um 18.30. Die Essenszeiten sind jeden Tag so geregelt, darum haben wir im Moment das Gefühl, wir tun nichts anderes! Aber der russische Koch ist ganz gut bis jetzt. Wir essen was auf den Tisch kommt.
Ausser dem Koch und dem Steward und einmal den Vladimir (Kapitän) haben wir noch nicht viele von der russischen Crew gesehen. Die essen bis jetzt auch eher in Etappen. Und vor allem rasend schnell!
So meine lieben, das war es vorerst von unserer Seite her. Wir sind heute in Le Havre und können leider nicht wie vorhergesehen den ganzen Tag hier verbringen. Ab 15.00 Uhr geht’s wieder los, dann wohl für längere Zeit ohne Land in Sicht. Bis bald wieder!
Liebe Seemannsgrüsse von uns.
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