In Celaya hatten wir schon sehr früh einen Bus um nach Guadalajara zu fahren. Warum wir dorthin fahren wollten wissen wir selber nicht. Eigentlich liegt es einfach an dem schön klingenden Namen. Guadalajara… das rollt doch einfach wie von alleine über die Zunge.In der Stadt selber zerplatzte dann ziemlich schnell der Traum vom schönen Klang. Hier dröhnt es wohl eher. Wir landeten in der zweitgrössten Stadt Mexikos…
Wir fuhren auf vielspurigen Boulevards ins Zentrum hinein.
Das Verkehrsaufkommen ist gewaltig, wie man sich vorstellen kann. Dementsprechend laut ist es in der Stadt.
Es heisst Guadalajara sei der Inbegriff von Mexiko.
Zitat: «Der Archetyp der mexikanischen Kultur schlechthin. Die Heimat der Mariachis und romantischen Balladen. Hier wachsen auf den Plantagen Agaven für die Tequilaproduktion und die «Charros», die eleganten Reiter geben ihr Können preis…» Hört sich doch eigentlich nicht schlecht an?Bis heute erwarteten wir das auch von Mexiko. Aber wahrscheinlich hat Nationalgeographic schon recht: DAS ist WIRKLICH Mexiko, und nicht wie man es von den mexikanischen Filmen kennt. Man muss es wohl einfach von der anderen Seite her sehen… 😉
Wir landen wieder einmal in einer Art Rotlichtmilieu, wo morgens die Alkoholleichen und Festüberbleibsel auf den Strassen liegen. Aber dafür finden wir eine günstige Unterkunft. 😉
Abends schlendern wir zur «Plaza de los Mariachis» und hoffen dort auch solche anzutreffen. Der Platz ist sehr klein, Mariachis hat es. Sehr viele sogar. Für die wenigen Leute und den kleinen Platz scheint es sogar zuviel zu haben. Aber niemand spielt. Schade. Vielleicht waren wir zu früh dran?
Wir brüten zum 4783-mal über unserem Mexiko-Plan. Wir wissen nicht warum, aber einmal sind wir guter Dinge, wenig später kippt die ganze Mexikostimmung ins Negative. Erstens liegt es an den riesigen Distanzen, wir verbringen viel Zeit im Bus. Zweitens nervt es uns langsam aber sicher jedes Mal für einen «Gringo» gehalten zu werden. Vorallem, wenn die Mexikaner selber ziemlich «Gringoorientiert» sind und selber amerikanischer sind, als ihnen wohl lieb ist. Hier versuchen die Leute nicht mal gross einen in Spanisch anzusprechen. Sogar die Bettler schnorren ihre Pesos auf Englisch…
Inzwischen sind wir soweit, dass wir Baja Kalifornien doch auslassen. Die beste Art dort zu Reisen ist sowieso mit dem Auto. Und ausserdem ist auch keine Walfischsaison.
Selbst in unserem Fall können wir nicht alles sehen… man braucht ja schliesslich noch unbereiste Regionen 😉
Es scheint, dass wir das Gefühl haben, «wenn wir schon mal das sind…» noch dies und jenes sehen zu wollen. Aber das geht nicht.
Sagen wir einmal so: ursprünglich war Südamerika unser Reiseziel. Und nun sind wir so hoch oben im Norden… Klar haben wir Zeit, aber wir fühlen einen grossen Drang endlich Südwärts zu reisen.
Nun lassen wir uns nicht hetzen, letztendlich sind wir ja nicht bei der Arbeit ;-). Im Moment sieht es so aus, dass wir noch ein wenig in den Norden fahren und nach dem Kupfer-Cañon wieder zurück reisen werden.
Lassen wir uns überraschen, wo es uns hinverschlägt. Ihr könnt sicherlich beim nächsten Blogeintrag lesen wo wir gelandet sind. Im Moment kurier ich mich ein bisschen aus, nach all dem bin ich auch noch krank geworden. Wahrscheinlich dank der guten Luft in Guadalajara. Oder diese ewigen Klimaanlagen. Oder…
In diesem Sinne, passt auf Euch auf, bis bald wieder!
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Es gibt jede Menge neuer Bilder zu bestaunen.
Zu finden unter:
www.flickr.com/photos/vagabondage2
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